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Neopac The Tube ETMA statistics 10. März 2021

Europäische Tubenindustrie im Pandemiejahr 2020 sehr robust

Ausgesprochen robust präsentierte sich die europäische Tubenindustrie im Jahr 2020 trotz aller

Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen auf den weltweiten Märkten während der Corona-

Pandemie. Die in der European Tube Manufacturers Association (etma)

zusammengeschlossenen Unternehmen kamen dank einer sehr lebhaften Nachfrage im ersten

Quartal auf eine beeindruckende Gesamtproduktion von 11,5 Milliarden Tuben aus Aluminium,

Kunststoff und Laminat. Damit liegt die Branche für 2020 nur um 0,4 Prozent unter dem

Vorjahresniveau und erzielt ein wirklich beachtliches Ergebnis im Vergleich zu vielen anderen

Industriezweigen.

Dementsprechend zufrieden zeigt sich auch etma Präsident Dr. Fabio Gussoni: „In Anbetracht

des äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und der komplizierten Pandemiesituation

kann sich unsere Bilanz für 2020 wirklich sehen lassen. Sie unterstreicht eindrucksvoll die sehr

hohe Akzeptanz des Packmittels Tube bei den Verbrauchern und unseren Kunden

gleichermaßen. Sie konnten gerade in Pandemiezeiten den überzeugenden Standards und

Eigenschaften der Tube in puncto Hygiene und Sauberkeit, beim Produktschutz, der Haltbarkeit

und Sicherheit uneingeschränkt vertrauen.“

Zudem, so Dr. Gussoni weiter, haben die etma-Mitgliedsunternehmen gerade in dieser

außergewöhnlichen Krisensituation ihre hohe Leistungsfähigkeit und enorme Flexibilität unter

Beweis gestellt. Trotz aller Widrigkeiten haben die Lieferketten der Branche gehalten. Die

Produktionsprozesse blieben somit weitestgehend störungsfrei, so dass die Ablieferungen in die

Märkte gewohnt termingerecht erfolgen konnten. Nicht zuletzt diese Verlässlichkeit der Branche

hat laut Dr. Gussoni wesentlich zur Erfolgsbilanz der europäischen Tubenindustrie im Jahr 2020

beigetragen.

Dabei blieben die Anteile der einzelnen Tubenarten an der Gesamtproduktion nahezu

unverändert. Aluminiumtuben machen weiter 35 Prozent aller abgelieferten Tuben aus. Mit

einem Marktanteil von 27 Prozent tendierten Kunststofftuben etwas schwächer. Leicht

zugewinnen konnten hingegen die Laminattuben, die nunmehr auf einen Marktanteil von 38

Prozent kommen und damit die Rangliste der verwendeten Materialien für Tuben in Europa

anführen.

Zu etwas größeren Verschiebungen kam es dagegen 2020 auf den wichtigsten Absatzmärkten

für Tuben. Wie etma Generalsekretär Gregor Spengler zu berichten weiß, sind die Lieferungen

in die mengenmäßig führenden Märkte des Kosmetiksektors um etwa 3 Prozent

zurückgegangen: „Durch die Pandemie haben insbesondere hochpreisige Kosmetikprodukte

gelitten, da zahlreiche Absatzkanäle und wichtige Umsatzbringer der Branche wie Geschäfte in

Innenstädten und an Flughäfen, Kosmetikstudios sowie Friseur- und Beauty Salons europaweit

über längere Zeit geschlossen waren. Leider hat sich diese Situation auch zu Beginn des

Jahres 2021 fortgesetzt.“

Mit rund 1 Prozent ging der Absatz bei Zahnpflegeprodukten in 2020 nur leicht zurück. Der

krisenfeste pharmazeutische Sektor, zweitwichtigster Absatzmarkt für das Packmittel Tube,

konnte sogar um 3 Prozent zulegen. Zudem profitierte laut Spengler die Tube als besonders

hygienische, verbraucherfreundliche und leicht handhabbare Verpackung auch von der in

Corona-Zeiten stark angezogenen Nachfrage nach Hygiene- und Desinfektionsprodukten.

Starke Zugewinne um 12 Prozent erzielten Tuben im Lebensmittelsektor. Durch die Lockdowns

verbrachten die Menschen viel mehr Zeit zu Hause. Faktoren wie vermehrtes Home Office und

Home Schooling schlugen hier ebenfalls zu Buche. Der Food-Sektor profitierte davon, dass

begünstigt durch die Schließungen von Restaurants und Gaststätten wesentlich mehr

Mahlzeiten zuhause zubereitet und verzehrt wurden. Und auch bei Haushalts- und Do-It-

Yourself-Produkten reüssierten Tuben mit einem Plus von 14 Prozent.

Mit Besorgnis blickt die Tubenindustrie auf die mangelnde Verfügbarkeit von

Kunststoffrezyklaten und auf die in den letzten Wochen von einigen Kunststoffherstellern

erklärten Force Majeure Fälle für PP und PE-HD. Diese Entwicklungen könnten die Kosten in

der Tubenbranche merklich in die Höhe treiben.

Die weitere Entwicklung der europäischen Tubenindustrie im Jahr 2021 ist zum jetzigen

Zeitpunkt nur sehr schwer zu prognostizieren. Im Moment beobachtet die Branche aufgrund der

weiterhin sehr angespannten und unsicheren Pandemielage auf Kundenseite noch eine

merkliche Zurückhaltung. Lagerbestände werden abgebaut und neue Projekte werden eher

zögerlich angegangen. Zudem stellen die immer kürzeren Planungshorizonte der Kunden eine

zusätzliche Herausforderung für die Branche dar. Das Gesamtergebnis in 2021 wird sicherlich

auch davon beeinflusst, ob der Sommertourismus in diesem Jahr stattfinden kann, da vor allem

Kosmetikartikel, Haut- und Sonnenpflegeprodukte davon profitieren dürften.

Insgesamt gehen die etma-Mitglieder bei aller gebotenen Vorsicht ab Herbst 2021 von einer

nachhaltigen Belebung der Nachfrage aus. Hilfreich wäre in diesem Zusammenhang eine

zügige und optimierte Impfkampagne in Europa und die erfolgreiche Kontrolle neuer Virus-

Mutationen.

Kontakt Presse

Cornelia Schmid

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